Auslandsjahr in Spanien, Schuljahr 2022/2023

Ein Jahr im Ausland. Ein Jahr voller Möglichkeiten, voller Erlebnisse, voller neuer Gesichter, voller Höhen und Tiefen und voller Freude. Das kann ich rückblickend nun sagen. Ich, Karl Johann Hommel, habe mich Mitte 2020 dazu entschieden, das Schuljahr 2022/2023 nach der 10. Klasse mit Rotary in Spanien zu verbringen. Ich möchte Sie und euch nun gern an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Was ich schon vorwegnehmen kann, ist, dass ich bei meinem Rückflug aus Spanien nicht nur eine neue Sprache im Gepäck, sondern ebenso viele Erkenntnisse, schöne Erinnerungen und den Willen wieder zurück zu kommen hatte.

Los ging es für mich im September 2022. In Murcia, der spanischen Stadt, in der ich das Jahr verbringen sollte, empfingen mich meine erste Gastfamilie sowie die Verantwortlichen des für die Region zuständigen Rotary-Clubs. Die ersten Tage waren voller neuer Eindrücke und eine große Umstellung. Plötzlich ist man nicht mehr in seiner "Komfortzone", sondern gezwungen sich anzupassen und offen zu sein für das, was kommt. Was in meinem Fall dazu kam, war, dass ich noch kein Spanisch sprach. Deswegen lief die Kommunikation anfangs eher über Englisch, Hände und Füße. Allerdings lernte ich jeden Tag mehr und mehr vom Spanischen, sodass es schon früh möglich war, einfache Konversationen zu führen und sich auszutauschen. Meine erste Gasfamilie begleitete mich vor allem in der Anfangszeit mit viel Zuwendung und dem Interesse daran, dass es mir gut geht. So meldeten sie mich in einem Volleyball-Verein an, halfen mir beim Einschreiben in der Schule und zeigten mir die Stadt.

Die ersten Monate waren nicht immer einfach, aber doch schön. Die Tage wie Weihnachten oder Neujahr, an denen man vermuten würde Heimweh zu haben, waren mit die schönsten Tage. Das waren die Tage, an denen ich weitere Teile der Familie kennenlernte und mit ihnen viele intensive und interessante Stunden verbrachte.

Schnell habe ich dann über die Schule, das Volleyball-Team und Versammlungen der Austauschschüler viele neue Freunde gefunden, mit denen man reden und eine wunderschöne Zeit, unter anderem auch am Strand, verbringen konnte.

Im Februar ging es für mich dann in meine zweite Gastfamilie, die mich ebenso warmherzig aufnahm. Meine zweite Gastfamilie nahm ich mit zu einem Festival, zeigte mir Segovia, stellte mich ihrer großen Familie vor und unterstützte mich stets. Zu Ostern hatte ich dann die einmalige Möglichkeit, dank meines ersten Gastvaters, bei einer sogenannten Prozession als Thronträger mitzuwirken. Bei diesem katholischen Brauch werden Statuen der Mutter Maria, Jesu und Josefs, die auf Thronen verankert sind, durch die Stadt getragen. Die Eindrücke, die ich an diesem Tag gesammelt habe, sind unvergesslich. Für die letzten Wochen, als die Schule schon vorbei war, entschied ich mich einen Intensivkurs des Spanischen zu besuchen sowie mit Freunden viel Zeit zu verbringen, zu feiern und zu Konzerten zu gehen.

Ende Juni 2023 ging meine Zeit in Spanien leider schon zu Ende. Das Jahr war wahrscheinlich eines der schönsten, wenn nicht sogar das intensivste und eindrucksreichste Jahr meines Lebens. Ich möchte all denen, die überlegen vielleicht einmal selbst ins Ausland zu gehen, gern mitgeben, dass es in diesem Alter aus meiner Sicht eine der besten Optionen ist, die man hat. Dadurch, dass man immer noch ein Kind ist, geht man auf der einen Seite sorgenfreier durch das Jahr und auf der anderen Seite ergeben sich sehr viele Möglichkeiten, die man nur nutzen muss.

Zum Schluss richte ich einen speziellen Dank an Frau Braune, meinen YEO und Ansprechpartnerin bei Rotary, die mir das Programm vorgestellt hat und mich vorbereitet hat, sowie an Frau Klingauf, die mich überhaupt erst auf die Möglichkeit, mit Rotary ins Ausland zu gehen, aufmerksam gemacht hat.

(Karl Johann Hommel, künftige Klasse 11)